Sonntag, 12. Februar 2006
Epikur - Entscheidende Lehrsätze (24)
XXIV
Verwirfst du irgendeine Wahrnehmung schlechthin und unterscheidest nicht zwischen der mittelbar bestätigungsfähigen Vermutung und dem, was bereits unmittelbar gegeben ist im Bereich der Wahrnehmung, der Empfindungen und eines jeden vorstellenden Zugriffs des Verstandes, dann wirst du auch die übrigen Wahrnehmungen mit deinem haltlosen Vermuten erschüttern und so jede Urteilsinstanz verwerfen. Erklärst du aber bei mutmaßenden Überlegungen unterschiedslos für gewiß, was der Bestätigung fähig ist und was nicht, wirst du der Täuschung nicht entgehen. Also wirst du jeden Zweifel bei jedem Urteil über richtig oder nicht richtig ständig aufrechterhalten.
24
Wenn du irgendeine Sinneswahrnehmung schlechthin verwirfst und dabei nicht unterscheidest zwischen dem, was du aufgrund deiner Erwartung annimmst, und dem, was nach Wahrnehmung und Empfindung und vorstellendem Denken bereits erkannt ist, dann wirst du mit deiner verkehrten Meinung auch deine übrigen Sinneswahrnehmungen mit in Verwirrung bringen und dadurch jede Möglichkeit für ein richtiges Urteil verlieren. Wenn du ferner alles, was du in deinem wähnenden Denken erwartest und was noch nicht Bezeugungskraft besitzt, für sicher hältst, dann wirst du der Täuschung nicht entrinnen; du wirst daher jeden Zwiespalt in der Entscheidung darüber, was richtig und was nicht richtig ist, zum Dauerzustand machen.
Verwirfst du irgendeine Wahrnehmung schlechthin und unterscheidest nicht zwischen der mittelbar bestätigungsfähigen Vermutung und dem, was bereits unmittelbar gegeben ist im Bereich der Wahrnehmung, der Empfindungen und eines jeden vorstellenden Zugriffs des Verstandes, dann wirst du auch die übrigen Wahrnehmungen mit deinem haltlosen Vermuten erschüttern und so jede Urteilsinstanz verwerfen. Erklärst du aber bei mutmaßenden Überlegungen unterschiedslos für gewiß, was der Bestätigung fähig ist und was nicht, wirst du der Täuschung nicht entgehen. Also wirst du jeden Zweifel bei jedem Urteil über richtig oder nicht richtig ständig aufrechterhalten.
24
Wenn du irgendeine Sinneswahrnehmung schlechthin verwirfst und dabei nicht unterscheidest zwischen dem, was du aufgrund deiner Erwartung annimmst, und dem, was nach Wahrnehmung und Empfindung und vorstellendem Denken bereits erkannt ist, dann wirst du mit deiner verkehrten Meinung auch deine übrigen Sinneswahrnehmungen mit in Verwirrung bringen und dadurch jede Möglichkeit für ein richtiges Urteil verlieren. Wenn du ferner alles, was du in deinem wähnenden Denken erwartest und was noch nicht Bezeugungskraft besitzt, für sicher hältst, dann wirst du der Täuschung nicht entrinnen; du wirst daher jeden Zwiespalt in der Entscheidung darüber, was richtig und was nicht richtig ist, zum Dauerzustand machen.